Schifffahrt, als verbindendes Element der Menschen in allen Erdteilen der Welt, hat seit Jahrtausenden mit Hilfe von (Haupt-)Windantrieben stattgefunden. Schon 1000 v. Chr. wurden die ersten Arten von Segelschiffen im Mittleren Osten genutzt. Auch in unserer Region nutzte die Menschen über Jahrhunderte hinweg den Wind als Hauptantriebskraft, z.B. mit Hansekoggen. Bis in die 30er Jahre des letzten Jahrhunderts waren die allseits bekannten Großsegler, die “Frachtpferde” des Welthandels.
Die Erfindung der Dampfmaschine wurde schnell auch für die Schifffahrt umgesetzt, sodass die Segelschifffahrt durch mit Dampfkraft angetriebene Schiffen nicht mehr konkurrenzfähig waren. Dazu haben findige Reeder Kohledepots über die Welt verteilt angelegt, um mit ihren Dampfbetriebenen Schiffen auch längere Distanzen überwinden zu können. Der Treibstoff stellte nämlich eines der Probleme dar, die zuvor mit der Segelschifffahrt nicht vorhanden waren: Lange Distanzen zu überbrücken. Der dazu notwendige Kohlebunker hätte einen beträchtlichen Teil der Laderaumkapazität eingenommen und damit keinen Platz für bezahlte Fracht geboten. Somit waren Kohledepots in den Häfen auf dem Weg zum Ziel nötig.
Später wurde die Kohle durch das Öl, als Energieträger zum Beheizen der Schiffskessel abgelöst. Allerdings hatte auch diese Antriebstechnik (Dampfturbinen / Dampfmaschinen) ihre goldenen Jahre hinter sich, als mehr und mehr das Öl für richtige Schiffsmotoren eingesetzt wurde. Durch die neuen Schiffsmotoren fiel die Vorheizzeit der bisher genutzten Dampfkessel weg, was die Flexibilität des Schiffsbetriebs verbesserte.
Zum Betrieb dieser Schiffsmotoren wurde zunehmend als Hauptbrennstoff das Schweröl eingesetzt. Schweröl entsteht als Abfallprodukt bei der Verarbeitung des Erdöls in den Raffinerien der Welt. Es ist ein relativ preiswerter, aber gleichzeitig umweltbelastender Treibstoff (hoher Schwefelanteil).
In diesen Jahren des neuen Jahrtausends ist dieser Umstand ein viel bearbeitetes Thema der IMO (Internationale Maritime Organisation). Diese Umweltprobleme waren schon in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts von Wilhelm Prölss Grundlage seiner Vision, an einer Wind angetriebenen Handelsschifffahrt zu arbeiten.
Bedauerlicherweise sind die Reeder der Welt nie an diesen Lösungsansätzen interessiert gewesen. Der Druck durch den Klimawandel und Peak Oil führt in vielen Regionen der Welt zum Überdenken der bisher eingeschlagenen Wege im Transportsektor.
Somit kommen wir zum Hauptthema dieser Seite, welches in den einzelnen Menüpunkten behandelt wird:
Die Wiederentdeckung der Windantriebskräfte in der Weltschifffahrt.