Betriebliche Arbeitskreise propagieren die Umstellung ihrer Unternehmen auf die Herstellung ziviler Produkte
VON Wolfgang Hoffmann | 15. Mai 1987 – 08:00 Uhr von Wolfgang Hoffmann
Während die deutschen Rüstungsunternehmen die Bundesregierung drängen, ihnen neue Rüstungsaufträge für die Bundeswehr zu verschaffen und notfalls die Exportschranken weiter zu öffnen, um die brachliegenden Kapazitäten auszulasten, gehen führende Gewerkschafter immer deutlicher auf Distanz zur Waffenproduktion. Ilse Brusis, Mitglied des DGB-Bundesvorstands und Vorsitzende der gewerkschaftseigenen Hans-Böckler-Stiftung, wagte sich unlängst weit vor: „Als Gewerkschafter können wir uns nicht dem Dogma verpflichtet fühlen ‚jeder Arbeitsplatz ist es wert, erhalten zu werden‘.“ Die Gewerkschafterin ging sogar noch einen Schritt weiter: „Jeder Arbeitsplatz, der im Zuge
der Rüstungsverminderung in diesen Industrien verloren wird, ist ein Fortschritt.“
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